Kontrollieren Sie Ihre Bestände auf Rost
In fast allen Getreidekulturen treten je nach Jahr und Witterung Roste auf.
Im Winterweizen und Wintertriticale kann der Gelbrost durch Wind und Regentropfen nach milden Wintern schnell verbreitet werden. Im Frühjahr erkennt man diesen Schaderreger meistens ab Mitte April, der sich dann erst nesterweise entwickelt und später auch flächendeckend vorkommt. Früher, massiver Befall kann die Bestandesdichte reduzieren und bis zu 30-40 % Ertrag kosten.
Der Braunrost tritt später im Sommer mit seinen braunen Pusteln auf und hat günstige Bedingungen bei hohen Temperaturen und Sonneneinstrahlung in Verbindung mit taureichen Nächten. Braunrost kann sehr schnell den Blattapparat zerstören und die Korneinlagerung und Kornausbildung deutlich reduzieren. Braunrost trat 2018 massiv auf und war auch im Jahr 2019 ertragsrelevant. Braunrost gehört ebenso zu den Erregern, die bis zu 30-40 % Ertragsverlust führen können.
In der Wintergerste entwickelte sich der Zwergrost mit seinen organgebraunen Pusteln in diesem Frühjahr 2020 bereits üppig, da die Frühjahrstemperaturen schon relativ hoch waren. Deutlich ertragsrelevanter ist der Befall allerdings später in der Korneinlagerung. Der Pilz entwickelt sich in warmen Frühsommertagen mit Taunächten relativ schnell und kann den Blattapparat in kurzer Zeit zerstören. Der Pilz unterbricht dann die Umlagerung der Assimilate von der Restpflanze ins Korn. Dies führt zu geringeren Tausendkornmassen und Erträgen.
Was konnte die Züchtung erreichen?
Gelbrost:
Seit dem Jahr 2014 hat sich die neue Gelbrostrasse „Warrior“ in Europa breit gemacht. Dadurch wurden die Resistenzen in vielen Winterweizensorten durchbrochen. Seitdem sucht die Züchtung intensiv nach neuen Resistenzen und dies mit großem Erfolg. In den neuen Winterweizensorten sind jetzt wieder durchweg gute Gelbrostresistenzen enthalten. In der Wintertriticale differenzieren die Sorten hingegen noch stärker.
Braunrost:
In der Braunrostzüchtung sind ebenfalls große Fortschritte erzielt worden, insbesondere bei der Wintertriticale. Neuzüchtungen sind hier fast durchweg sehr gesund. Beim Winterweizen differenzieren die Sorten noch stärker, wobei auch hier das Niveau insgesamt gehoben wurde.
Zwergrost:
Die Resistenzeigenschaften der Sorten sind hier eher konstant geblieben. Die Unterschiede in den Sorten sind jedoch sehr ausgeprägt. Daher lohnt es sich, hier einen Blick auf die gesunden Sorten zu werfen.
Welche IG Sorten besitzen eine hohe Rostresistenz?
1 = sehr hohe Resistenz 9 = sehr geringe Resistenz
Quelle: Bundessortenamt. Beschreibende Sortenliste 2019.
Weitere Informationen zu unseren gesunden Sorten finden Sie in unserem Sortenfinder.