Review Online-Seminar „Herausforderung N-Effizienz und Getreidevermarktung – Wie reagieren?“

Mit der richtigen Sortenwahl zum „ABSOLUTen Erfolg“ in der Getreidevermarktung

Hohe Düngerpreise, knappe Weizenvorräte und der Krieg in der Ukraine beeinflussen die Getreidepreise. Die „Roten Gebiete“ erschweren zusätzlich den Weizenanbau und Landwirte fragen vermehrt nach der Stickstoff-Effizienz. Drei Praxis-Experten erläutern die aktuelle Situation der Getreidevermarktung und die Faktoren der N-Effizienz aus verschiedenen Blickwinkeln.

Herr Hölzmann, langjähriger Berater der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen empfiehlt zur aktuellen Marktsituation bei Getreide und dessen Vermarktung: Konsequentes Handeln und eine kontinuierliche Vermarktung in Teilmengen zur Optimierung der Erlöse. „Es ist zu befürchten, dass die extrem niedrigen Getreidevorräte noch weiter sinken werden und dies auch in Zukunft die Preise auf einem hohen Niveau hält.“ Dazu warnt Herr Hölzmann vor kurzfristigem Handeln und dabei langfristige Planungen und Anschaffungen außer Acht zu lassen. Bei der Getreidevermarktung, so der Experte, sei eine gute Vorbereitung auf die Preisverhandlungsgespräche das Wichtigste.

Herausforderungen bei der Getreidevermarktung werden erleichtert durch eine optimale N-Effizienz während des Anbaus und wenn Ernten mit top Protein-Qualitäten eingefahren werden. Die neue Düngeverordnung erschwert den Anbau und das Erzielen von den geforderten Proteingehalten, die zur erfolgreichen Vermarktung notwendig sind. Herr Dr. Volker Michel, Sachgebietsleiter der LFA für Landwirtschaft und Fischerei (Institut für Pflanzenproduktion und Betriebswirtschaft, Sachgebiet Sortenwesen und Biostatistik) in Mecklenburg-Vorpommern, setzt die Sortenwahl zur N-Effizienz in den Fokus. Seit einem Jahr wird in MV bei der Sortenempfehlung zusätzlich die „N-Aneignung“ angegeben. Dr. Michel kritisiert, dass der Handel zu einseitig nach Proteingehalt ohne Berücksichtigung der Proteinqualität bezahle und abstrafe, wenn die Proteingehalte nicht erreicht werden. Generell gibt es zwar eine positive Korrelation zwischen Proteingehalt und Backvolumen, jedoch ist diese Korrelation nur lose. Viele A-Sorten erzielen hohes Backvolumen auch mit geringeren Proteingehalten, und umgekehrt, erklärt Dr. Michel. Zusätzlich zeigen eigene Studien, dass der Proteingehalt riesigen, umweltbedingten Schwankungen unterliegt und schwer zu steuern ist. Deswegen empfiehlt Dr. Michel, zukünftig mehr auf die Sortenwahl und die jeweilige N-Aneignung der Sorte zu achten. Als vorbildhaftes Beispiel mit hoher N-Aneignung wurde u.a. der E-Weizen MOSCHUS vorgestellt.

Herr Dr. Reinbrecht erläuterte aus Sicht der Züchtung, dass eine bessere Nährstoff-Effizienz, inklusive der N-Effizienz, ein Zuchtziel von insgesamt 17 Merkmalen ist. Als Winterweizen-Züchter bei der Saatzucht Streng-Engelen hat er stets den Blick in die Zukunft gerichtet, wobei er mit der Entwicklung der Sorten von Morgen bereits gestern begonnen hat. Derzeit liegt der Fokus auf pilz- und insektenresistenten sowie trockentoleranten Winterweizen-Sorten. Als Beispiel für gelungenen Züchtungsfortschritt stellte Dr. Reinbrecht die neu zugelassene A-Winterweizen-Sorte ABSOLUT vor. ABSOLUT bringt das einmalige Gesamtpaket aus Frühreife, Korn- und Eiweißertrag sowie einer ausgezeichneten Gesundheit mit und bietet somit eine „Lösung zur Herausforderung N-Effizienz“.

ABSOLUT

Weitere Berichterstattungen zum Online-Seminar finden Sie in der Agrarzeitung (Ausgabe 19 vom 13. Mai 2022) und dem Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt (Ausgabe 20 vom 20. Mai 2022).