WW FOXX mit einem Relativertrag von 103, bei einem Rohproteingehalt von 14,4 % in TM in Landessortenversuchen.

Zugelassen wurde der Kompensationstyp FOXX im Jahr 2019. Er ist der einzige begrannte A-Winterweizen, der über eine deutsche Zulassung verfügt. Die robuste Sorte überzeugt mit einer sehr hohen Winterhärte und einer herausragenden Trockentoleranz. Mit der höchsten Einstufung bei der Fallzahlstabilität (++) sind selbst ungünstige Erntebedingungen kein Problem. Hervorzuheben ist auch die hohe Winterfestigkeit.

Tipps für den erfolgreichen Anbau

FOXX startet nach dem Winter im Vergleich zu einer Vielzahl anderer Sorten sehr früh mit der Vegetation. Er ist der erste, der im Frühjahr seine Blätter aufstellt und neue Wurzeln bildet. Dieses später fast üppig wirkende Wachstum verleitet zu einer hohen Aufwandsmenge bei der Wachstumsreglermaßnahme. Ein großer Fehler! Die Sorte ist sehr standfest und reagiert stark auf den Einsatz von Wachstumsreglern. Eine besonders strake Reaktion ist bei der Anwendung des Wirkstoffs Trinexapac-ethyl zu beobachten, hier sollte die maximal zugelassene Aufwandsmenge auf trockenen Standorten um 70 % verringert werden. Besser wäre es, auf den Einsatz dieses Wirkstoffes zu verzichten. Nach Möglichkeit eignet sich ein Chlormequadchlorid-haltiges Pflanzenschutzmittel besser, aber auch hier reicht der Einsatz von 50 % der zugelassenen Aufwandsmenge. Dies schont nicht nur die Pflanze, sondern auch den Geldbeutel. Die Sorte ist nicht CTU verträglich.

FOXX bietet einen großen Spielraum in Bezug auf den Saatzeitpunkt.  Extreme Frühsaaten (vor 15. September) sollten jedoch vermieden werden. Hierbei kann es in Kombination mit dem schnellen Wachstum zum Überwachsen der Bestände kommen.  Späte Saattermine hingegen, auch nach Mais, sind für FOXX auf Grund seiner hohen Toleranz gegenüber Fusarium kein Problem.

Die Begrannung der Sorte bringt weitere Vorteile mit sich: Sie reduziert maßgeblich den Wildschaden durch die heimischen Schalenwildarten, schützt vor Vogelfraß, vergrößert die Assimilationsfläche und fördert die Trockentoleranz.

Ergebnisse der Landessortenversuche

Nach der Zulassung wurde FOXX 2020 zum ersten Mal auf den Diluvialen Süd-Standorten in den Landessortenversuchen geerntet. Die Sorte zeigte bei den widrigen Witterungsbedingungen in diesem Anbaujahr sofort, was in ihr steckt. Sie überzeugte im Durchschnitt mit einem Relativertrag von 103, bei einem Rohproteingehalt von 14,4 % in TM.

Im überdurchschnittlich nassen Jahr 2021 auf den D-Süd-Standorten, zeigten leichte Schwächen der Sorte auf. Bei den sehr günstigen Wachstumsbedingungen erzielte die Sorte im Verhältnis zu den Verrechnungssorten nur einen Relativertrag von 98, dafür brachte sie sensationelle Rohproteinerträge von 15,5 % in TM mit.

2022, erneut ein Jahr mit einer sehr langen Trockenperiode und hohen Temperaturen. Perfekt um die Stärken der Sorte zu nutzen. FOXX überzeugte mit einem Relativertrag von 102 bei einem Proteingehalt von 14,6 % in TM.

Auf Diluvialen Nord-Standorten brachte es FOXX im Mittel aller Versuchsstandorte der letzten drei Jahre auf einen Relativertrag von 99 bei 15 % Rohprotein in TM.

Auf den Versuchsstandorten im Oderbruch erzielte FOXX in diesem Zeitraum einen Relativertrag von 102 bei einem Proteingehalt von 14 % in TM

Die Ergebnisse dieser drei Jahre, in den verschiedenen Anbauregionen, spiegeln die vorherige Einschätzung der Sorte wider. FOXX entfaltet sein Leistungspotential am besten unter trockenen Bedingungen auf leichten bis mittleren Weizenstandorten.

FOXX

LSV D-Süd 2020-2023

Autor:

Ludwig Roth
Brandenburg
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