Die Winterackerbohne: Ein wertvoller Beitrag für die Landwirtschaft
Die Ackerbohne ist eine wertvolle Leguminose für den Anbau in der Landwirtschaft. Sie bietet viele Vorteile: Als Stickstofffixierer ist sie eine hochwertige Proteinquelle für die Tierfütterung und verbessert die Bodengesundheit. Die Ackerbohne ist ideal für eine vielfältige Fruchtfolge und kann innerhalb der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) gefördert werden. Winterackerbohnen, wie GL ALICE und GL ARABELLA von I.G. Pflanzenzucht, bieten zusätzliche Vorteile, wie die optimale Nutzung von Winterfeuchtigkeit, eine frühe Bestandsentwicklung und eine frühe Ernte. Landwirte können von diesen innovativen Sorten profitieren und eine nachhaltige Ackerbohnenproduktion etablieren.
Die Ackerbohne (Vicia faba) ist eine bedeutende Leguminose, sowohl für den ökologischen als auch konventionellen Anbau. Mit ihren vielfältigen Vorteilen und Fördermöglichkeiten innerhalb der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) spielt sie eine wichtige Rolle in der modernen Landwirtschaft. In diesem Artikel beleuchten wir die Gründe für den Anbau der (Winter-)Ackerbohne, deren agronomische Vorteile und wichtige Aspekte des Winterackerbohnenanbaus.
Warum die Ackerbohne anbauen?
Die Ackerbohne ist eine wertvolle Leguminose, die verschiedene positive Aspekte in die Landwirtschaft einbringt:
Proteinquelle: Ackerbohnen bieten eine hochwertige Proteinquelle für die Fütterung von Nutztieren. Die Produktion von inländischem Proteinfutter reduziert die Abhängigkeit von importiertem Soja und anderen proteinreichen Futtermitteln.
Bodengesundheit: Als Leguminose bindet die Ackerbohne Luftstickstoff durch Symbiose mit Knöllchenbakterien. Dies trägt zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit bei. Mit ihrem kräftigen Wurzelsystem verringern sie die Bodenerosion. Besonders über den Winter wird dadurch das Risiko von Abtragungen durch Wind und/oder Wasser reduziert. Die Wurzeln durchdringen zudem den Boden und lockern die Struktur, was eine bessere Wasserdurchlässigkeit und Bodenbelüftung schafft. Nach der Ernte hinterlassen Ackerbohnen eine schöne Bodengare.
Fruchtfolge: Die Ackerbohne trägt zur Auflockerung von getreidelastigen Fruchtfolgen bei und unterbricht so Vermehrungszyklen von Krankheiten und Schädlingen. Unter den Leguminosen haben Ackerbohnen die beste Unkrautunterdrückungsleistung. Als Vorfrucht profitiert z.B. das Getreide durch den im Boden fixierten Stickstoff.
Förderung durch GAP: Im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union gibt es Fördermöglichkeiten für den Anbau von Ackerbohnen, die den Landwirten finanzielle Unterstützung bieten können. Über länderspezifische Programme sind Förderungen von bis zu 115 €/ha möglich.
Vorteile der Winterackerbohne gegenüber der Sommerackerbohne
Die Winterackerbohne weist gegenüber der Sommerackerbohne einige entscheidende Vorteile auf:
Optimale Nutzung von Winterfeuchtigkeit: Die Winterackerbohne kann während der Wintermonate Feuchtigkeit aus dem Boden aufnehmen, was in trockenen Regionen von großem Vorteil ist. Da die Winterackerbohne den Großteil ihres Wassers im Winter aufnimmt, kann sie auch in Regionen mit begrenzten Wasserressourcen erfolgreich angebaut werden.
Frühe Bestandsentwicklung: Winterackerbohnen entwickeln sich bereits im Herbst und blühen früher im Frühjahr als Sommerackerbohnen. Dadurch kann ein höheres Ertragspotenzial erreicht werden.
Vorteilhafte Fruchtfolge: Winterackerbohnen ermöglichen eine gute Vorfruchtwirkung und fördern die Bodengare sowie den Humusaufbau, was die Qualität des Bodens verbessert und das Wachstum nachfolgender Kulturen begünstigt. Winterackerbohnen reifen früher als Sommerackerbohnen und ermöglichen so ein breiteres Zeitfenster für Folgekulturen oder Zwischenfrüchte.
Was beim Anbau von Winterackerbohnen zu beachten ist
Aussaatzeitpunkt: Der optimale Aussaatzeitpunkt für Winterackerbohnen liegt zwischen Ende September und Ende Oktober, damit die Pflanzen ausreichend Zeit haben, sich vor dem Winter zu entwickeln. Vier bis sechs Blätter sollten vor Winter ausgebildet sein. Allerdings sollte die Aussaat nicht zu früh erfolgen, da dies zu einem erhöhten Risiko von Virusinfektionen im Herbst führen kann
Saatstärke und -tiefe: Die empfohlene Saatstärke beträgt etwa 20-40 keimfähige Körner pro Quadratmeter, je nach Aussaattechnik und Standortbedingungen. Eine zu hohe Saatstärke kann zu Konkurrenzdruck und Lagerneigung führen, eine zu niedrige Saatstärke zu einer unzureichenden Bodenbedeckung und Ertragseinbußen. Die Saattiefe sollte 6-10 cm betragen. Eine ausreichende Saattiefe ist wichtig, um eine gute Keimung und Entwicklung der Wurzeln zu gewährleisten. Bei zu flacher Saattiefe besteht die Gefahr, dass die Samen austrocknen oder von Vögeln gefressen werden, während eine zu tiefe Saattiefe die Keimung verzögern kann.
Unkrautregulierung: Eine abwechslungsreiche Fruchtfolge hilft, den Unkrautdruck deutlich zu reduzieren. Vor Anbau der Winterackerbohne sollte nicht zu üppig gedüngt werden, damit ein Wachstum von Unkräutern nicht gefördert wird. Auch Saatstärke- und tiefe spielen eine nicht unerhebliche Rolle bei der natürlichen Unkrautunterdrückung. Bei mechanischer Unkrautregulierung sollte die Saatgutablage möglichst tief erfolgen und die Saatstärke um 10 % erhöht werden. Beim Hacken ist darauf zu achten, dass eine ausreichende Bestandesdichte vorliegt. Auch Striegeln kann zwischen den Reihen das Unkraut erfolgreich unterdrücken. Es sind mehrere Bearbeitungsgänge einzuplanen. Die chemische Unkrautbekämpfung sollte vornehmlich mit Vorauflaufherbiziden durchgeführt werden.
Empfehlenswerte Winterackerbohnen‑Sorten der I.G. Pflanzenzucht
GL ALICE besticht durch ihre bemerkenswerte Winterhärte und Anpassungsfähigkeit. Die Sorte verfügt über gute Resistenzen gegenüber Botrytis, Ascochyta und Rostkrankheiten, was sie auch für den ökologischen Anbau attraktiv macht. Durch ihre optimale Ausnutzung der Winterfeuchte und die frühere Blüte kann GL ALICE eine höhere Ertragsstabilität erreichen und somit eine wertvolle Ergänzung für die Fruchtfolge sein.
GL ARABELLA reift früh und überzeugt ebenfalls durch ihre Standfestigkeit und Resistenzen gegenüber den wichtigsten Ackerbohnenkrankheiten. Als Winterackerbohne nutzt GL ARABELLA die Bodenfeuchte effizienter und vermeidet möglichen Hitzestress während der Hülsenansatzphase.
Beide Sorten bieten eine hervorragende Proteinqualität für die Tierfütterung und ermöglichen eine Produktion von hochwertigem inländischem Proteinfutter. Sie bringen Abwechslung in die Fruchtfolge und können Luftstickstoff fixieren, wodurch sie auch ökologisch wertvolle Kulturen darstellen. GL ALICE ist die Sorte mit dem längeren Wuchs, der späteren Reife und dem höheren Ertragspotential. GL ARABELLA reift früher ab, ist kürzer im Wuchs und standfester.
„Wir freuen uns sehr, Landwirten mit GL ALICE und GL ARABELLA innovative Sorten für den Ackerbohnenanbau zu bieten“, sagt Dr. Mathias Gemmer, Produktmanager der Saatzucht I.G. Pflanzenzucht. „Diese Sorten sind das Ergebnis jahrelanger Forschung und Entwicklung und bringen zahlreiche Vorteile für den Anbau und die Futterqualität.“
Die Winterackerbohnen der I.G. Pflanzenzucht, GL ALICE und GL ARABELLA, sind ab sofort erhältlich. Landwirte können sich auf eine erfolgreiche und nachhaltige Ackerbohnenproduktion freuen, welche von den innovativen Eigenschaften dieser Sorten profitiert.